Auf Safari durch die schönsten Lagunen Europas
Im äußersten Nordosten der Balkanhalbinsel befindet sich eine faszinierende Lagunenlandschaft, die mit ihrer wilden Schönheit und ihrem reichen Tierleben zu den wunderbarsten Naturparadiesen Europas gehört und nicht ohne Grund mit dem Titel UNESCO-Weltnaturerbe ausgezeichnet wurde: Delta Dunării – das Donaudelta. Von den faszinierenden Rosapelikanen bis zu den verwilderten Pferden der Tartaren: Eine Safari durch das Mündungsgebiet der Donau in Rumänien ist ein unvergleichliches Abenteuer. Doch das Gebiet ist nicht nur auf Grund seines Artenreichtums ein interessantes Reiseziel - über 5.200 verschiedene Tierarten leben im Delta -, es liegt zudem in der geschichtsträchtigen Region Dobrudscha. Was macht die Natur und Kultur im größten Feuchtgebiet Europas so besonders? Lernen Sie eines der schönsten Flussdeltas unseres Planeten kennen!
Das Donaudelta – Zwischen Karpaten und Schwarzmeerküste
Wer in Donaueschingen im Schwarzwald die Quelle der Donau besucht, macht sich oft kein Bild von der langen und bewegten Reise, die der zweitlängste Fluss Europas zurücklegt, bevor er sich an der Mündung mit dem Schwarzen Meer vereint. Über 2.857 Kilometer fließt die Donau und durchquert dabei zehn verschiedene Länder, kreuzt uralte Handelsrouten und viele verschiedene Kulturkreise. Zwischen den Ausläufern der Karpaten und dem Schwarzen Meer liegt das Donaudelta: Hier teilt sich der Fluss fächerartig in drei Mündungsarme und unzählige kleine Kanäle auf. Es entsteht ein kilometerweites Geflecht von schilfbewachsenen Sümpfen, weiten Auenlandschaften mit üppigen Wäldern, alten Flussarmen mit breiten Sandbänken, hohen Dünen und lieblichen Lagunen mit schwimmenden Inseln – eine ursprüngliche Landschaft voller Stille und Weite.
5.800 Quadratkilometer groß ist das Biosphärenreservat Donaudelta, das zum größten Teil in Rumänien liegt und zu einem kleinen Teil in der Ukraine. Die vielfältige Landschaft bildet mehr als 30 verschiedene Ökosysteme ab – darunter das größte zusammenhängende Schilfrohrgebiet der Welt. Entstanden ist das Delta vor über 10.000 Jahren durch herangeschwemmte Sedimente aus den Gebirgen, die das Flussbett verlandeten, und Überschwemmungen, die im Laufe der Jahrtausende ein Labyrinth aus Seen und natürlichen Wasserwegen schufen. Heute ist das Donaudelta ein wertvoller Lebensraum für viele Tierarten. Über 7.000 Exemplare der beeindruckenden Rosapelikane leben von Frühjahr bis Herbstbeginn hier – eine der größten Kolonien von wildlebenden Pelikanen weltweit. Bis zu 13 Kilogramm bringt dieser stattliche Pelikan auf die Waage, seine Flügelspannweite beträgt bis zu 360 Zentimeter.
Insgesamt gibt es über 300 verschiedene Vogelarten im Donaudelta, darunter Schwarzstörche, Rohrdommeln, Fischadler und Seeadler, aber auch gefährdete Arten wie Schelladler, Kaiseradler oder Rötelfalken. Für Vogelliebhaber ist das Delta ein wahres Paradies, und häufig ist das Spektakel von hunderten von Vögeln das einzige Geräusch weit und breit. Doch es gibt auf einer Safari durch das Donaudelta noch viele weitere Tiere zu entdecken: Mit etwas Glück lassen sich in den Dünen Schildkröten beobachten, aber auch Säugetiere wie Mönchsrobben, Fischotter, Goldschakale, Wildkatzen und Luchse leben in den Wäldern und Sümpfen. Da das Delta nicht auf dem Landweg erschlossen ist, lässt es sich am besten auf einer Bootssafari erkunden. Wenn das Boot still über die Lagunen des Donaudeltas dahingleitet und die Sonne langsam am schilfbewachsenen Horizont verschwindet, spürt man die einzigartige Magie dieses Ortes besonders intensiv.
Donaudelta: Die historische Dobrudscha und ihre einzigartigen Menschen
Manche Gebiete entlang des Donaudeltas lassen sich auch auf einer Wanderung oder mit dem Pferdefuhrwerk erkunden – wie der Letea-Wald im Landkreis Tulcea. Der märchenhafte subtropische Eichenwald erstreckt sich auf einer Fläche von über 5.000 Hektar – eines der größten Naturschutzgebiete in Europa. Wälder mit langen Lianen wechseln sich ab mit weitem Grasland und idyllischen Flussauen. Kleine Herden an Wildpferden ziehen durch dieses fast vergessene Land – es sind die Nachkommen der Tartarenpferde, die hier vor über 300 Jahren in die Freiheit entlassen wurden.
Schon der große rumänische Schriftsteller Nicolae Iorga liebte diesen Landstrich mit seiner einzigartigen Natur und dem bunten Mosaik aus Kulturen. Durch die Nähe zum Schwarzen Meer und der kleinen Hafenstadt Sulina zogen im Laufe der Jahrhunderte viele Völker durch die Region, um Handel zu treiben. Obwohl die Dobrudscha nur dünn besiedelt ist, blickt sie auf eine lange Geschichte zurück: Schon in der Jungsteinzeit lebten hier Menschen und rund 800 Jahre vor Christus durchstreifte das Reiternomadenvolk der Skythen das Gebiet. Später siedelten in der Dobrudscha Griechen, danach kamen die Römer und Byzantiner, im Mittelalter die Osmanen. Zu dieser Zeit waren die Dobrudscha und das Donaudelta zwischen Russland und der Türkei heiß umkämpft. Auch Deutsche - die sogenannten Dobrudschadeutschen - lebten hier, bis sie im Jahr 1940 umgesiedelt wurden. Heute leben die Menschen in diesem dünn besiedelten Gebiet vor allem vom Fischfang, von der Land- und Forstwirtschaft und dem sanften Tourismus.
Wer das Donaudelta besucht, der merkt schnell: Es ist nicht nur die Landschaft, die unter die Haut geht – auch das Leben der Einheimischen berührt eine tiefe Sehnsucht nach Ursprünglichkeit und Einfachheit in uns. In den kleinen Dörfern fühlt man sich sofort willkommen. Hier scheint die Zeit stehengeblieben zu sein, die Häuser sind umgeben von herrlichen wilden Gärten, in denen die Menschen liebevoll ihr Gemüse anbauen. Auf den Bänken vor den Häusern sitzen alte Frauen mit bunten Kopftüchern und wettergegerbten Gesichtern und grüßen Reisende mit strahlendem Lächeln, einem Schwatz nie abgeneigt. Die Männer arbeiten auf den Feldern oder steuern Pferdegespanne über die sandigen Straßen. Die Gastfreundschaft und Wärme der Menschen berührt das Herz.
Das Donaudelta und die Höhepunkte Rumäniens selbst erleben
Möchten Sie das einzigartige Donaudelta selbst erleben? Rumänien hat Reisenden so viel zu bieten – von der Schwarzmeerküste mit ihrer reichen Tierwelt über die beeindruckenden Karpaten, die zauberhaften Moldauklöster bis hin zu den Dörfern Siebenbürgens und dem sagenumwobenen Schloss Dracula. Am besten lassen Sie sich von einem ortskundigen Guide zu den schönsten Orten geleiten. Auf einer Rumänien-Rundreise mit TARUK zeigt Ihnen eine deutschsprachige Reiseleitung mit viel Leidenschaft ihre Heimat auf persönlich ausgearbeiteten Routen. Ihre Reiseleitung kennt die besten Geheimtipps und bringt Ihnen die Kultur und die Menschen dieses wunderbaren Landes näher. Kleine Reisegruppen von maximal 12 Personen garantieren dabei authentische Erlebnisse, an die Sie sich gern zurückerinnern werden.
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